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Wort: Petra Schwaan-Nandke liest Texte von Martha Müller-Grählert Musik: Frank Fröhlich, Reinmar Henschke Verlag: TENNEMANN Buch u. Musikverlag (Dezember 2014) Hörbuch-CD, LVC-Records, Katalog-Nr. LVC 0109142 ISBN 978-3-941452-32-9 „Wo de Ostseewellen trecken an den Strand“. Diesen plattdeutschen Gassenhauer kennen sehr viele Menschen weit über Deutschland hinaus. Die plattdeutsche Textautorin dieses Liedes, Martha Müller-Grählert, kennen nur einige. Das Werk dieser pommerschen Dichterin aber kennt nahezu niemand. Grund genug für uns im norddeutschen TENNEMANN Verlag endlich der Autorin Martha Müller-Grählert ein Denkmal der ganz besonderen Art zu setzen. Und so vereint diese Hörbuch – CD erstmals eine Auswahl von Texten der pommerschen Heimatdichterin Martha Müller-Grählert. Texte, deren Entstehung zum Teil schon hundert Jahre zurückliegt und die dennoch alles andere als verstaubt und gestrig sind. Ob Naturbeobachtung, Zwischenmenschliches oder Politik – aus dem pommerschen Selbsverständnis heraus werden zuweilen sehr fein beobachtete Momente des Lebens in jener Zeit skizziert. Es erstaunt, welche Kraft und Sinnlichkeit das Plattdeutsche entfalten kann. Nicht zuletzt auch durch die einzigartige Interpretation der Schauspielerin Petra Schwaan-Nandke, die den Müller-Grählertschen Texten auf dieser Hörbuch-CD so unverwechselbar Leben einhaucht. Een lütten Sparling Heimat Een Seemann De Junggesell Een Lied von’t Küssen De niesche Jochen Een schwer Geschäft Dat witte Hoor Up’n Häuhnerhof Kamel un Voß De Wett De Kaffeeklatsch Spinn, Spinn De olle Büx Eene Begägnung Rägenwäder Schöne Tieden Mien Größing Leiwer Gott heff Dank De Glockentrecker Lachen Heff ´ck hadd De Kleinigkeit De ierst Zigarr Strandmarie Seemannslos Fru Einsamkeit De drei Fräuleins Klatsch Dat Minschenläben Miene Heimat Petra Schwaan-Nandke Ihren ersten Auftritt hatte Petra Schwaan-Nandke mit gerade einmal sieben Jahren vor der örtlichen Feuerwehr in Horst. Sie trug damals plattdeutsche Gedichte vor. Am Ende rief einer der begeisterten Zuhörer: „Gehört haben wir die Kleine ja. Können wir sie jetzt auch mal sehen?!“ Das ist bis heute durchaus ein Markenzeichen: Vom Wuchs eher eine kleine Frau ist ihre Stimme doch kräftig und höchst unverwechselbar. Geboren und aufgewachsen ist Petra Schwaan-Nandke auf einem Bauernhof mit mehreren Generationen im vorpommerschen Wilmshagen bei Grimmen. Eine unbeschwerte Kindheit auf dem Lande mit vielen Freiheiten aber auch mit Pflichten, die ihr tiefes Gefühl für die ländlichen Lebensläufe prägten. Noch heute lebt und arbeitet die Künstlerin auf dem Hof in ihrer pommerschen Heimat. Ihr Großvater, der nur Platt sprach, erkannte bald das Talent der kleinen Petra, sich Gedichte nicht nur äußerst schnell zu merken, sondern auch beeindruckend vorzutragen. Und so war jener Auftritt im örtlichen Spritzenhaus, dem immer weitere folgten, genau besehen, der zarte Anfang der späteren schauspielerischen Karriere. Denn schon in der Schule war für Petra Schwaan-Nandke klar, dass sie auf jene Bretter wollte, die da die Welt bedeuten. Doch zunächst gab es eine solide Ausbildung als Facharbeiterin für Gemüsebau. Dann endlich die Bewerbung an der Schauspielschule. Aber da wurde sie wegen stimmlicher Nichteignung abgelehnt. Also begann die junge Petra als Kulturmitarbeiterin beim Rat der Stadt Grimmen. Und da sie noch nie halbe Sachen mochte, studierte sie fünf Jahre Kulturwissenschaft in der DDR. Einen Abschluß, den die neuen Entscheider nach der politischen Wende 1989/90 nicht anerkannten. Dennoch brachten die politischen Veränderungen ganz neue Chancen für ein freies kreatives Tätigsein als vielseitige Künstlerin... Heute arbeitet Petra Schwaan-Nandke als Autorin, Plattdeutsch-Lehrerin in diversen Bildungseinrichtungen, inszeniert, war künstlerische Leiterin der „Plattdütsch Späldäl to Stralsund“ und ist natürlich Schauspielerin mit Leib und Seele. So hat Petra Schwaan-Nandke die Dario-Fo-Einakter „Das Erwachen“ und „Eine Frau allein“ ins Plattdeutsche übersetzt und mit dem Berliner Regisseur und Intendanten der Darß-Festspiele, Holger Schulze, erarbeitet und gefeiert aufgeführt. Eine beeindruckende Leistung in der niederdeutschen Theater-Landschaft. Seit Jahren gilt Petra Schwaan-Nandke bei den Darß-Festspielen als einer der unumstrittenen Publikumslieblinge. Mit ihren urwüchsigen und kommödiantischen plattdeutschen Programmen, wie „Tau ´n Hoegen un mitmaken“, tourt sie kreuz und quer sehr erfolgreich durch ihre pommersche Heimat. Petra Schwaan-Nandke hat die Schauspielerei nie akademisch an irgendeiner der kleinen oder großen Schauspielschulen erlernt. Sie ist Autodidaktin und ist dennoch, oder ein wenig vielleicht auch gerade deshalb, höchst erfolgreich. Oder wie es der Verleger Leif Tennemann einmal formulierte: „Der Petra hat Gottvater auf die Zunge gespuckt... Ihr Talent und ihre unbändige Arbeitswut haben sie zu einer wirklichen Volksschauspielerin werden lassen. Sie ist einmalig!“ | ||||||