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Da muss man Leute totmachen (Buch)

Da muss man Leute totmachen (Buch)Bert Lingnau
 
Art.Nr.:1459

 
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Autor: Bert Lingnau
Verlag:  Mitteldeutscher Verlag, 1. Ausgabe 2010
175 Seiten, gebunden, s.-w. Abbildungen
Format: 21,3 x 14,7 x 1,8 cm
ISBN-13: 978-3898127028

 
Reale Kriminalfälle des 19. bis 20. Jahrhunderts hat Autor Bert Lingnau unter die Lupe genommen. In den Archiven und zeitgenössischen Überlieferungen ist er dabei nicht nur auf die unterschiedlichsten Delikte wie Fälscherei, Kindstötung oder Mord aus Eifersucht gestoßen, sondern auch auf bekannte Namen der Geschichte wie Hans Fallada. Die Gesetzesbrecher haben eins gemeinsam, sie stammen aus dem heutigen Mecklenburg-Vorpommern oder haben ihre Taten hauptsächlich dort verübt.

Der Autor

Bert Lingnau, geb. 1972, Studium der Geschichte und Germanistik in Greifswald, nach Volontariat beim NDR 1999–2009 freier Kulturjournalist in Schwerin; Reportagen, Feature und Radiostücke vor allem für den NDR. Seit 2009 Referent bei der Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern. 2003 Gewinner des Landesmedienpreises Mecklenburg-Vorpommern, 2008 Preisträger beim Schweriner Krimiwettbewerb. Lingnau lebt in Schwerin.
Pressestimmen

"Kulturjournalist Bert Lingnau stellt in seinem Buch sieben Kriminalfälle aus den Jahren 1924 bis 1944 vor. Bis auf eine Ausnahme (Thüringen) haben sie sich alle im norddeutschen Raum zugetragen. Es sind höchst unterschiedliche Fälle, immer jedoch handelt es sich um Schwerverbrechen, die ihre ganz eigene Dramatik besitzen. 'Da muss man Leute totmachen' holt längst vergessen Verbrechen wieder ans Licht. Dabei geht der Autor auf die persönliche Vorgeschichte von Opfer und Täter ein und schildert den Verlauf der jeweiligen Ermittlungen und Gerichtsverfahren. Die einzelnen Kapitel sind spannend geschrieben und gewähren gleichzeitig einen tragischen Einblick in die Gesellschaft der damaligen Zeit. Ein hochinteressantes und unterhaltsames Buch über historische Kriminalfälle."
Manfred Orlick auf halleforum.de, 14. März 2010
Leseprobe

Die Polizei glaubt inzwischen nicht mehr an Zufälle. Zu viele Knaben sind in letzter Zeit in Mecklenburg tot aufgefunden worden. Die Schweriner Staatsanwaltschaft setzt sich mit der Berliner Mordkommission in Verbindung, um über die merkwürdigen Todesfälle zu berichten. Und die Berliner können mit ähnlichen Fällen aufwarten. In den Wäldern um Potsdam, Brandenburg und Neuruppin sind Pilzsammler und Spaziergänger ebenfalls auf Knabenleichen gestoßen.
Mitte März 1935 gelingt es der Berliner Kriminalpolizei, einen vierzigjährigen Handelsreisenden festzunehmen, dem nachgewiesen werden kann, dass er sich mehrfach in der Nähe der Tatorte aufgehalten hat, als die Kinder verschwunden sind. Mit den Anschuldigungen konfrontiert, erhängt sich der Tatverdächtige in seiner Zelle in der Untersuchungshaftanstalt Moabit. Die Berliner Kripo sieht schnell ein, dass sie den falschen Mann verhaftet hat, denn kurz darauf – am 23. März 1935 – wird der achtjährige Gustav Thomas aus Wittenberge tot in einer Kiefernschonung gefunden. Der Junge ist am Tag zuvor mit einem älteren Mann gesehen worden, der von Zeugen genau beschrieben werden kann.
Wenig später wird in der Gendarmeriestation Bad Doberan eine Anzeige gegen einen reisenden Uhrmacher erstattet. Sein Name: Adolf Seefeld. Er soll sich in Bad Doberan einem Jungen genähert und versucht haben, ihn in ein Wäldchen zu locken. Der Mann trägt einen dunklen Mantel, einen emporgebogenen breitkrempigen Hut und einen Rucksack. Die Doberaner Gendarmen leiten ihre Erkenntnisse nach Berlin weiter. Dort wird Seefeld zur Fahndung ausgeschrieben. Denn inzwischen hat die Polizei festgestellt – endlich –, dass der Uhrmacher schon mehrfach verurteilt worden ist. Bereits 1893 hat er wegen einer Körperverletzung zum ersten Mal im Gefängnis gesessen, danach immer wieder wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern.
Der Fahndung wird ein Foto beigefügt – das hat Erfolg. Am 3. April 1935 wird Adolf Seefeld in Wutzetz, einem kleinen Dorf in der Gegend von Neuruppin, aufgespürt. Er hat einem Bauern Uhren repariert, sitzt gerade am Küchentisch und isst Bratkartoffeln und Wurst. Da tritt der für den Ort zuständige Gendarm, der seine Runde macht, herein. Er stutzt, erkennt den Gesuchten und nimmt ihn sofort fest.
Noch am selben Tag kommt Seefeld nach Schwerin in Untersuchungshaft. Er wird verhört, leugnet aber hartnäckig, dass er die Knaben ermordet hat.